Vergangenes Wochenende fand die 11. Gemeinsame Deutsche Drachenboot Meisterschaft in Halle statt. Das Damenboot von Black Wave ging wie im Vorjahr mit dem Standardboot und dem Smallboat an den Start. Nach den Erfolgen aus 2024 fuhr das Team in einer neuen bisher unbekannten Rolle nach Halle-der stille Traum der Titelverteidigung stand im Raum, den niemand laut aussprechen wollte.

Donnerstagabend reiste das Team nach Halle. Bereits am Abend beim gemeinsamen Einstimmen im Aufenthaltsraum der Unterkunft kam bei einigen Sportlerinnen das Ravenna Feeling auf, sodass am nächsten Morgen verwundert festgestellt wurde, dass die MitarbeiterInnen der Unterkunft doch deutsch und nicht italienisch sprachen. Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhr das Team zum Osendorfer See. Mit der Zuteilung des Platzes für das Teamzelt hatte Black Wave richtig Glück-auf einer kleinen Anhöhe gleich neben den Freunden vom Roten Drachen aus Mülheim konnte man die gesamte Strecke samt Zieleinlauf überblicken. 

Für Black Wave startete die DM mit den 500m im Smallboat. Ziel war es mit dem ersten Lauf direkt das Finale zu erreichen und sich den Hoffnungslauf zu sparen. Gleich im ersten Rennen warteten u.a. die Neckardrachen, also direkt ein Rennen mit Finalcharakter. Die Teams schenkten sich nichts, aber am Ende setzte sich Black Wave als Sieger durch, sogar mit der Bestzeit aus beiden Vorläufen. Ein gelungener Start in diese DM. Im Finale startete Black Wave auf Bahn drei zwischen dem All Sports Team Hannover und dem Roten Drachen. Im Endspurt angetrieben von Eileen am Steuer und Anne auf der Trommel konnte sich Black Wave knapp als Sieger vor Mülheim durchsetzen-deutscher Meister im Smallboat und das auch noch auf der 500m Strecke. Viel Zeit zum Feiern blieb dem Team nicht, da kurze Zeit später der Start für das Standardboot folgte. Im ersten Lauf ging es darum, sich eine gute Ausgangslage für das Finale zu schaffen. Hoch konzentriert ging es an den Start. Die Rennstruktur stimmte und Black Wave fuhr auch hier als erstes über die Ziellinie. Die Zeiten verrieten jedoch, dass alle Teams wohl noch nicht voll gefahren waren, man wusste also noch nicht, wo man im Vergleich tatsächlich stand. Im Finale musste alles sitzen. Wieder ging es auf Bahn drei an den Start, zwischen den Berliner Teams Spree Sisters und ABC Berlin. Mit einem guten Start setzte sich das Black Wave an die Spitze des Feldes, die Berliner ließen sich aber nicht abhängen. Im Endspurt gelang Black Wave der nächste Streich-wieder deutscher Meister! Damit holte Black Wave beide Titel auf der Königsdisziplin nach Hannover. Die Freude war riesig und die Anspannung fiel ab. Beim gemeinsamen Abendessen in der Unterkunft wurde ein wenig gefeiert und Bernd fand ein paar lobende Worte, die auch ein wenig den Eindruck vermittelten, dass der Trainer schon sehr stolz auf seinen Hühnerhaufen ist. Da dies aber erst der erste Tag war, ging es vorbildlich frühzeitig schlafen.

Am Samstag standen die 200m auf der Tagesordnung. Das Team traf sich wieder zum gemeinsamen Frühstück. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Svea, die für das Team die Brötchen organisierte-kein leichtes Unterfangen in einer scheinbar so kleinen Stadt wie Halle. Nach dem Frühstück ging es gemeinsam zur Strecke. Die Rennen starteten wieder mit dem Smallboat. Unterstützt von der übrigen Standardboot Crew bereitete sich das Team vor. Der Vorlauf war ein echter Finallauf, es würde schwer werden, den Hoffnungslauf zu umgehen. Die drei bestplatzierten Teams der 500m trafen sich im Vorlauf der 200m: das Team Roter Drache Mülheim, das Beast Boat und Black Wave. Das sorgte erstmalig für leichte Nervositäten im Boot, sodass noch nicht alles funktionierte. So einen Lauf darf es auch einmal geben. Am Ende ein knapper dritter Platz und damit ging es in den Hoffnungslauf. Hier passte dann wieder alles und mit Platz 1 zog Black Wave ins große Finale ein. Denkbar knapp innerhalb einer Sekunde kamen die drei ersten Teams über die Ziellinie-Platz 3 am Ende. Herzlichen Glückwunsch an das Beast Boat aus Magdeburg, die sich den Titel holten. Kurz nach der Siegerehrung fokussierte sich das Team auf das Standardboot. Wieder wurde ein Setzungslauf und das Finale ausgetragen. Der Start wurde voll rausgefahren und danach wurde das Rennen kontrolliert zu Ende gebracht-Kräfte sparen für das Finale. Diese Taktik ging auf und Black Wave landete im Finale auf einem starken zweiten Platz kurz hinter den Team ABC Berlin. Vizemeister auf 200m! Herzlichen Glückwunsch an die Sieger aus Berlin. Damit ging Tag zwei ebenfalls erfolgreich zu Ende. Am Abend gab es die wohlverdiente Pizza-spendiert vom Vorstand des Sportclubs und der zweite Vorsitzende (Bernd) gratulierte dem Team stellvertretend. 

Am nächsten Tag folgte die Langstrecke auf 2000m. Dieses Mal starteten die Standardboote. Die Siege auf den 500m brachte Black Wave sowohl im Standardboot als auch im Smallboat die erste Startposition ein. Dies kann ein Vorteil sein, erfordert aber auch sehr viel Motivation und Eigenantrieb der Sportlerinnen, weil man das gejagte Team ist. Nach kurzer Ansprache von Sabrina und Bernd inklusive des obligatorischen „und toi toi toi“ stieg das Team hochmotiviert ins Boot. Eileen und Anne hatten die Anweisung den Sportlerinnen keine Chance zum Denken zu lassen. Gesagt getan. Ab dem Startsignal kämpfte das Team gegen die Zeit. Es folgten Druckschläge und Frequenzerhöhungen aufeinander, sodass wirklich keine Zeit zum Nachdenken bleibe. Mit einem überragenden Endspurt wartete Black Wave darauf, dass alle Boote die Ziellinie erreichten. Dabei schauten die Sportlerinnen immer wieder zum Rand und suchten Bernd, damit er das Ergebnis anzeigen konnte. Das Warten darauf war fast spannender als das Rennen an sich. Endlich kam die Erlösung-Bernd zeigte Platz 1-deutscher Meister auf den 2000m-unglaublich! Es blieb nicht viel Zeit dies zu realisieren. Schnell musste sich das Smallboat Team lockern und neu fokussieren. Eine Stunde nach dem Standardbootstart ging es im kleinen Boot zum Start. Wieder startete Black Wave von Position 1, dieses Mal mit dem Roten Drachen aus Mülheim im Nacken. Auch im Smallboat ließen Eileen und Anne nicht zu, dass irgendjemand auf andere Gedanken als Druckschläge oder Frequenzerhöhungen kommen konnte. Auf den letzten 500m wurden noch einmal alle Reserven gezogen und ein Wahnsinns Endspurt ausgepackt. Dieses Mal ließ das Ergebnis etwas länger auf sich warten, es schien also knapp zu sein. Mit nur einer halben Sekunde Vorsprung hieß der deutsche Meister Roter Drache, Black Wave gewann den 2. Platz. Eine starke Leistung nachdem bereits 2000m in den Körpern aus dem Standardboot steckten. Herzlichen Glückwunsch an die Sportlerinnen aus Mülheim.

Was war das für eine DM. Nach letztem Jahr war kaum daran zu glauben, dass es noch erfolgreicher laufen könnte. Und doch gab es in diesem Jahr eine weitere Steigerung. Drei deutsche Meistertitel, zweimal Vize und einmal Bronze-bei jedem Start fuhr das Black Wave aufs Treppchen. Sabrina und Bernd haben das Team über die Saison richtig gut vorbereitet. Nicht zu vergessen Stephans Trainingspläne, die richtig gut bei den Sportlerinnen funktionieren. Wo soll das noch hinführen?

Auch Stephan war wieder mit dem Beast Boat sehr erfolgreich unterwegs. Er erreichte folgende Platzierungen und Titel:

Smallboat Mixed Sen A 500m: Platz 2

Smallboat Mixed Premier 500m: Platz 3

Smallboat Open Premier 500m: Platz 3

Smallboat Mixed Sen A 200m: Platz 1

Smallboat Mixed Premier 200m: Platz 2

Smallboat Open Premier 200m: Platz 2

Smallboat Mixed Sen A 2000m: Platz 2

Smallboat Open Premier 2000m: Platz 2

Bernd hatte zwischenzeitlich ebenfalls Zeit sich am Steuer mit den Thunder Dragons Premier Open im Standardboot auf 200m den dritten Platz zu sichern.

Nun heißt es kurz durchatmen, bevor es für einige SportlerInnen von Black Wave zur Drachenboot WM nach Brandenburg geht.