2 Wochen nach der WM in Ravenna stand bereits der nächste große Wettkampf für Black Wave an – die deutsche Drachenbootmeisterschaft in Berlin. Erstmals wurde neben dem kleinen Damenboot auch das große Damenboot gemeldet. Anders als bei der WM wurde der gesamte Kader vom Sportclub Hannover gestellt mit Unterstützung einer Handvoll Gastpaddlerinnen.
Los ging es bereits am Freitag mit den 200m. Die Damen starteten erst nach dem Mittag, sodass das Team den Tag zunächst bei einem gemeinsamen Frühstück am Wasser im RG-Grünau begann. Gegen Mittag ging das Team zur Regattastrecke. Bernd nahm sich noch einmal Zeit, den DM-Debütantinnen die ersten Nervositäten zu nehmen. Für 6 Sportlerinnen würde es der erste große Wettkampf sein.
Als erstes gingen die Standardboote an den Start. Im Vorlauf musste der erste Platz erreicht werden, um sich den Hoffnungslauf zu sparen. Mit einem guten Start sicherte sich das Team tatsächlich überraschend Platz 1 und zog direkt ins Finale ein. Alle merkten sofort, dass hier etwas möglich war. Konzentriert ging es wenig später ins Finale. Die Girls gaben alles und nach dem Ziel herrschte Unklarheit wofür es gereicht hatte. Am Ziel stand Bernd und zeigte zwei Daumen hoch-ok, schien also ein gutes Rennen gewesen zu sein. Ein paar Meter weiter jubelte Stephan und rief dem Team zu, dass sie Platz 1 erreicht hatten-unfassbar deutscher Meister auf 200m!!! Kurz nach der Siegerehrung hieß es jedoch schon wieder Konzentration hochfahren für das small boat. Auch hier wollte sich das Team gern den Hoffnungslauf sparen. Der Vorlauf gelang nicht gut und die Umstellung vom Großboot auf das small boat wurde nicht gut umgesetzt. Also ging es in den Hoffnungslauf. Hier funktionierte der Start etwas besser, der gewohnt gute Bootslauf fehlte allerdings noch immer. Im Finale funktionierte dann leider nichts. Platz 5 am Ende und ein Rennen zum Abhaken. Beim gemeinsamen Grillen am Abend wurde versucht sich auf den Erfolg des Großbootes zu konzentrieren und einen versöhnlichen Abschluss des Tages zu finden.
Stephan war wieder mit dem Beast Boat bei der DM am Start. Auf den 200m erzielte er mit seinem Team folgende Erfolge: Standardboot Mix Platz 3, small boat Open und Mix Platz 4.
Am nächsten Tag wurden die 500m ausgefahren. Sabrina und Bernd hatten zunächst die Aufgabe, das missglückte 200m Rennen im small boat aus den Köpfen der Sportlerinnen zu bekommen. Beim gemeinsamen Frühstück, bei dem dieses Mal die 500m Starts beobachtet werden konnten, wurde das Team auf den Tag vorbereitet. Wieder startete das Großboot. Mit einem starken Vorlauf sicherte sich Black Wave den direkten Finaleinzug. Nach dem Vorlauf wurde der Hoffnungslauf vom Veranstalter gestrichen, sodass alle Teams mit nur einem vorangegangenen Rennen im Finale an den Start gingen. Es sollte wieder ein Foto-Finish werden. Als Black Wave nach dem Rennen wieder im Zielbereich an Bernd vorbeifuhr, zeigte der Trainer einen Daumen hoch-das sorgte kurzzeitig für Verwirrung. Als er dann wieder zwei Daumen hochhielt, wussten alle im Boot sofort, was dies bedeutete-wieder deutscher Meister und das in der Königsdisziplin 500m! Nach diesen Erfolgen überzeugte das Team die Trainer, dass entgegen der ursprünglichen Planung auch die 2000m am nächsten Tag gefahren werden sollten. Also wurde nachgemeldet.
Diesen Schwung nahm das Team für das small boat Rennen mit. Die Vorgabe für den Vorlauf lautete, sich wieder ein gutes Gefühl zu holen. Mit einem guten Start fuhr das Team auf die Strecke. Das Team Roter Drache aus Mülheim hatte relativ schnell einen guten Vorsprung herausgefahren. Black Wave kam jedoch mit jeden angezählten Druckschlägen immer näher an das Team aus Mülheim heran. Im Endspurt wurde der lange Hammer ausgepackt, sodass die Mädels aus Mülheim richtig Gas geben mussten, um sich knapp den Sieg im Vorlauf zu sichern. Damit war das Gefühl für das kleine Boot wiederhergestellt. Im Hoffnungslauf bestätigte sich dies und Black Wave fuhr sicher ins Finale. Im Finale landete das Team mit einem sehr guten Rennen knapp auf dem undankbaren 4. Platz-nach dem Vortag dennoch ein versöhnliches Ergebnis. Mit den Worten von Bernd „der Trainer macht nun Feierabend“ gab es die indirekte Freigabe auf die erzielten Erfolge anzustoßen und es wurde beim Pizzaessen und Lagerfeuer ein wenig gefeiert.
Stephans Ergebnisse mit dem Beast Boat auf den 500m ließen sich ebenfalls sehen: deutscher Meister im small boat open und im Standardboot Mix.
Am Sonntag ging es auf die 2000m Strecke. Ein letztes Mal war am Vormittag für ein gemeinsames Frühstück am Wasser Zeit, bei dem das Rennen inklusive Wende beobachtet werden konnte. Dieses Mal starteten die small boats zuerst. Black Wave ging an Position 4 an den Start. Dass das small boat die vergangenen zwei Tage wieder eingefahren war, merkte man bereits auf den ersten 500m-der Abstand zu den Neckardrachen, die an Position 3 starteten verringerte sich bereits. Nach der zweiten Wende war sogar das Beast Boat, welches an Position 2 gestartet war, in Reichweite. Mit einem starken Rennen und einem knallharten Endspurt lieferte Black Wave ein fast perfektes Rennen ab. Wofür es am Ende reichen würde war zunächst unklar. Viel Zeit blieb dem Team nicht, da sie 30 min später bereits in das Großboot stiegen. Noch vor dem Ablegen informierte Bernd das Team über das Ergebnis im small boat- Platz 2! Mit diesem Gefühl startete das Großboot von Position 1-dieses Mal war Black Wave das gejagte Team. Alle Sportlerinnen gaben Vollgas und ließen keine Reserven übrig. Iris und Anne trieben die Mädels ordentlich nach vorn. Im Endspurt wurden noch einmal die letzten Kräfte geweckt-was am Ende die knappe Entscheidung gebracht haben könnte. Das Ergebnis ließ etwas auf sich warten. Am Ausstieg stand das Team zusammen und Bernd aktualisierte permanent die Ergebnisliste. Schließlich verkündete er: wieder Platz 1! Mit nur einer zehntel Sekunde Vorsprung auf ABC Berlin Dragons sicherte sich Black Wave den historischen dreifachen deutschen Meistertitel im großen Frauenboot. Damit hätte niemand gerechnet. Das zu realisieren wird wohl noch etwas dauern. Es hat sich gezeigt, dass die Nachwuchsarbeit bei Black Wave vorangeht, worauf Sabrina, Bernd und Stephan stolz sein können.
Stephan räumte ebenfalls noch einmal mit den Magdeburgern ab: deutscher Meister im small boat Open und Mix, im Standardboot Mix erreichte das Team Platz 5.
Damit gingen die erfolgreichsten deutschen Meisterschaften der Vereinsgeschichte zu Ende. „Der Vorstand dankt“ (Zitat von Bernd, 2. Vorsitzender Sportclub Hannover).
Vielen Dank an die Berlin Dragonboat Company für die gelungene Veranstaltung. Großes Dankeschön geht auch an Heide und den RG-Grünau für eure Gastfreundschaft-wir haben uns sehr wohl bei euch gefühlt.